Akropolis von Asini

Zwischen dem Golf von Tolo und dem Strand Plaka von Drepano ragt die Halbinsel Kastraki hervor, die mit dem homerischen Asini identisch ist. Der 350 m lange und 140 m breite Steilfelsen ist zur Hälfte von Wasser des argolischen Golfes überspült, während er im Nordwesten mit dem Festland über einen gleichmäßigen Hang verbunden ist. Hier befinden sich die Ausgrabungen der „Kato Poli“ (dt.:untere Stadt), bei denen dichte Schichten der Besiedlung aus unterschiedlichen Zeiten entdeckt wurden. Überreste mit Wohn-, Kult- und Bestattungscharakter wurden ausgegraben auf dem Gipfel des Hügels („Akropolis“), aber auch an Stellen in der näheren Umgebung, auf dem ebenen Areal östlich, aber auch nordwestlich auf dem gegenüberliegenden Barbouna- Hügel.

Schon in der frühhelladischen Epoche, im 3. Jahrtausend v. Chr. war die Gegend bewohnt. Bedeutend sind die Siedlungen aus der mittelhelladischen, mykenischen und geometrischen Zeit, die den frühhelladischen folgten. Gegen 700 v. Chr. wurde Asini von dem benachbarten Argos angegriffen, eine Tatsache, die die Bewohner zur Flucht veranlasste und dazu führte, dass sie sich in der Gegend des heutigen Koroni niederließen. Von diesem Zeitpunkt an war Asini dem Verfall überlassen und der Aufschwung begann erst wieder ab dem Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr.. In dieser Zeit werden die beeindruckenden Mauern gebaut, die den Hügel umgeben, in erster Linie das Werk von Dimitrios Paliokritis. Die Vorteile dieses windgeschützten Standortes, die natürlichen Schutzbarrieren und die Nachbarschaft mit dem Meer waren Motiv genug, um sich auf dem Hügel niederzulassen, auch in den nachchristlichen Jahrhunderten. Die Mauern der Stadt wurden ausgebessert und verstärkt, jedes Mal wenn die vorläufigen Bewohner des Hügels – Möchtegern- Herausforderer in der Ägäis- dies für notwendig hielten. Das jüngste Beispiel hierfür ist die Stationierung italienischer Truppen im Zweiten Weltkrieg. In den Jahren der italienischen Besetzung wurden massive Befestigungsanlagen errichtet, was zu Zerstörung der antiken Überreste führte, die schwedische Archäologen in den 1920er Jahren entdeckt hatten.

Betritt man durch das Haupttor die Ausgrabungsstätte, hat man die Gelegenheit in der jahrhundertealten Geschichte zurückzugehen, von der fernsten Vergangenheit bis in die Neuzeit. Wenn auch ein Teil der architektonischen Überreste nicht mehr erhalten ist, auf Grund der Aktivitäten der Italiener und des Verschleißes durch die Zeit, wird der Besucher Gebäude und Konstruktionen erkennen, die auf die mittelhelladische Zeit bis in die Jahre des Zweiten Weltkrieges datiert werden: wie das mittelhelladische „Wohnhaus B“, das römische Bad, das unterirdische Drei -Kammer- Reservoir, die Pressen, die Brunnen, die Türme der hellenistischen Befestigung, die italienischen MG- Bunker (Pillbox) und Beobachtungsstände.

Die Arbeiten zur Gestaltung der Archäologischen Stätte „Asini-Akropolis des Antiken Asini, Neugestaltung der archäologischen Stätte Kastraki“ wurden von dem O.P. „Westgriechenland- Peleponnes- Ionische Inseln 2007-2013“ finanziert und 2015 vollendet. Im Rahmen dieser Arbeiten wurde das antike Tor wieder hergestellt, Stufen und Wege für die Besucher gebaut oder wiederhergestellt, es wurden Metalltreppen und Fußübergänge an unwegsamen Stellen der Wege platziert, Überreste von Denkmälern wurden gezeigt oder rekonstruiert, Informationstafel wurden aufgestellt, es entstanden Ruhezonen mit Sitzplätzen, Überdachungen für die Brunnenöffnungen und Reservoire wurden errichtet und drei jüngere Gebäude wurden wieder hergestellt und bekamen neue Funktionen. In diese wurden der Ticketschalter und die Verkaufsstelle der archäologischen Stätte, eine Ausstellung über die Geschichte und Methodik der Ausgrabungsverfahren untergebracht und ein Multimediaraum, in dem digitale Anwendungen für den Rundgang (digitale Landkarte, Zeitleiste, Geschichte der Umgebung in Bildern, dreidimensionale Abbildung des römischen Bades und zwei kurze Videos mit den Themen. Die Italiener in Asini und die schwedischen Ausgrabungen). Die Ausstellungsräume werden durch die Ausstellung von Informationsmaterial über die deutsch-italienisch Besetzungszeit in Argolis ergänzt, die sich im Inneren der künstlichen Höhle am Fuße des Felsens der Akropolis befindet.